Du stehst hier in Lüdingworth in einer der ältesten Gemeinden der Region an einem der am prachtvollsten ausgestatteten „Bauerndome“! Die Endsilbe „-worth“ mag auf „wertvoll“ hindeuten und belegt zudem die damalige Notwendigkeit, Bauvorhaben in Marschgebieten auf flutsichere „Wurten“ zu verlegen. Der romanische Feldsteinbau der Saalkirche geht auf das Jahr 1200 zurück. Um 1520 wurde der Hallenchor angebaut. Da in Lüdingworth auch Markt abgehalten wurde, ziert die nördliche Chortür eine eiserne „Kontroll-Elle“. Ihre jetzige Gestalt erhielt die Kirche in den Jahren 1608/09.
Im Inneren geht es beeindruckend weiter: Die niedrige Holzbalkendecke zeigt Wappen bedeutender Bauerngeschlechter auf Schulterhöhe mit alttestamentarischen Königen und Propheten! Komplettiert wird das Ensemble mit einem romanischen Taufbecken sowie einem spätgotischen Marienaltar.
Auch die Orgel passt dazu. Sie gilt als ein Meisterwerk norddeutscher Orgelbaukunst der Renaissance und des Barocks. Erbaut wurde sie 1598, vergrößert 1682, und heute lockt sie erst recht Komponisten und Konzertfreunde aus aller Welt hierher.
Hier rufen dich zwei Charakterbäume, die das „Kirchenschiff“ schon lange Zeit begleiten.
In der prächtigen Kirche und den uralten Bäumen spürst du die Zeitlosigkeit, die diesen Ort durchzieht.
Die Übung:
Stell dir den Raum wie ein Spannungsfeld zwischen „Ja!“ und „Nein!“ vor und betitel auch zwei Bäume entsprechend als „Ja-Baum“ und als „Nein-Baum. Dann beginnst du mit einer Ja-Nein-Entscheidungsfrage. Wohin zieht es dich mehr? Achte auf freie Gedanken und Assoziationen, die möglicherweise deine Positionsfindung begleiten. Wenn wesentliche Entscheidungen im Leben neben der mentalen Lösung immer auch einen Anteil „Bauchgefühl“ haben sollten, dann probiere diesen praktischen Zugang zu einer der vielen Sprachen der Natur.
Die Übungsfragen:
- Welche Ja-/Nein-Frage habe ich?
- Welche Ja-/Nein-Antwort erhalte ich in Resonanz mit der Natur?
- Und wir?