„Kein Deich, kein Land, kein Leben!“ sagte vor 250 Jahren der Deichrichter Albert Brahms, denn große Teile von Cuxhaven liegen unter dem Meeresspiegel und ca. Zweidrittel unseres Landkreises sind überflutungsgefährdet! Seit Jahrhunderten bauen wir daher Deiche zum Schutz – und was für welche, die Gesamtlänge beträgt ca. 152 km!
Ist es heute die Präzision im Deichbau bei immer größeren Abmessungen, so war es früher der Einsatz purer körperlicher Kräfte von Deichbauern und Deicharbeitern, denen unser Respekt gehört. Dazu wurden in Bauphasen mehrere tausend Arbeitskräfte aus dem Umland angeworben! Gearbeitet wurde ausschließlich im Sommerhalbjahr, wenn der Deichboden optimal zu verarbeiten war und … ohne Sturmfluten!
Die „Koyer“ arbeiteten häufig 12 bis 14 Stunden Schichten täglich bei Wind und Wetter, um vorwärts zu kommen: Für einen 3 km langen Abschnitt mussten damals 1.000 Mann bei einer Arbeitszeit von 80 Stunden in der Woche 400.000 m³ Kleiboden gewinnen, transportieren und einbauen – in Karren gerechnet waren das unglaubliche rund 8.000.000. Die Baustellen galten als gefährlich, und die Zeit tickte dazu! Die heutigen Deichdimensionen sind weitaus größer, dafür verhundertfachen moderne, schwere Baumaschinen die menschliche Leistung.
Kein Deich, kein Land, kein Leben!
Die Übung:
Mach dich erst einmal „frei“ durch einen kraftvollen Los-Lass-Gang, indem du ähnlich wie beim Nordic Walken die Arme wechselseitig nach hinten schwingst. Am äußersten Streckpunkt dabei die Finger kurz und kraftvoll nach hinten ausstrecken. Vielleicht lässt du auch den einen oder anderen konkreten Gedanken los und hinter dir. Der Deich oder das Meer werden es gerne aufnehmen. Und vielleicht, wenn du allein unterwegs bist, stellst du dir deine eigene Gestalt als begleitendes Spiegelbild direkt neben dir vor – in der gleichen Spazierweise: was gibt diese Person so von sich?
Die Übungsfragen:
- Wie geht mein Los-Lass-Gang – heute?
- Wie fühlt sich das an?
- Was möchte ich konkret loslassen?
- Was lasse ich los?